Sonntag, 04.12.2016 im Anschluss an den Gottesdienst:
Alle Beiträge von OGV Gomaringen e. V.
Brautpaare füllen die Obstwiese am Buchbach auf
ANGELA HAMMER.
Auch in Gomaringen pflegen manche Brautleute einen guten alten Brauch: Im Gewann Buchbach pflanzen sie nach der Heirat einen Baum – sinnvollerweise junge Obst- und Wildobstbäume. Topaz und Zwetschge waren es am Samstag, Speierling und Elsbeere, um auch den seltenen Sorten eine Chance zu geben.
Kalt und feucht war’s am Samstagvormittag, eine Zeitlang schneegraupelte es heftig. Bürgermeister Steffen Heß, der heuer mit seiner Frau Claudia zu den acht Brautpaaren zählt, fand das Wetter jedoch optimal und legte selbst Hand an. Seit 2014 werden mit der Pflanzaktion Lücken geschlossen zwischen den älteren oder bereits abgegangenen Obstbäume auf der Gemeindewiese. Aber „da ist noch Platz für viele Hochzeiter“, erklärt Günter Letz. Mit Kollegen hatte er am frühen Morgen bereits die Pflanzlöcher mit Bagger und Bohrer vorbereitet, sodass die Jungbäume nur noch in den Boden versenkt und zugeschüttet werden mussten. Damit sie auch gut anwachsen und das tragen, was sie sollen, gilt es, wie die Höhe der Veredelungsstelle, einiges zu beachten. Willy Junger zeigte also erst einmal den korrekten Pflanzschnitt, der sowohl im Wurzelbereich – hier dürfe durchaus „wie bei Friseur“ geschnitten werden – als auch in der Krone zum Austreiben anregen soll. Oben zeigt der Erziehungsschnitt rund im die Leitäste, wo es mal langgehen soll, „wie bei den Kindern“.
Gepflanzt (und gefördert) werden ausschließlich Hochstämme in Reihen und im Abstand von 10 bis 11 m. Halb- oder Mittelstämme wären leichter zu ernten, doch die hohen prägen die Streuobstwiesen und lassen darunter Platz für eine maschinelle Bewirtschaftung. Die Entsorgung des Schnittguts ließe der derzeit noch zu wünschen übrig: „So, wie es jetzt liegt, haben wir hier eine Wühlmauszuchtanlage“, sagt Willy Junger. Aber da sei schon eine Lösung in Vorbereitung.
Bürgermeisters nennen nun einen jungen Topaz ihr eigen. Iris Walker und André Mangel haben dagegen schon genug Obst im Garten und pflanzten einen Speierling am Waldrand. Der Wildobstbaum, als Wildgehölz einer der seltensten in Deutschland, wird wie die Elsbeere auch eher wie ein Waldbaum gepflegt und braucht keinen strengen Erziehungsschnitt. „Speierling“ mussten sie erst mal googeln – und fanden das dann eine gute Idee: „mal was anderes, und gut für Bienen und Vögel“. Doch auch Menschen mögen seine vielen kleinen Früchte: sie eignen sich gut für Marmelade und zum Brennen.
(alle Bilder: Angela Hammer)
Zuwachs bei den Gomaringer Obstbäumen
GÜNTER LETZ berichtet:
Im Rahmen der Streuobstbauförderung wurden dieses Jahr 137 Hochstämme bestellt und am 05.11. beim Bauhof ausgegeben!
(Bild: Günter Letz)
Blumenschmuck-Nachmittag 2016: voller Erfolg
Für die Bilder hat es heute Abend nach dem „Blumenschmuck 2016“ noch gereicht – immerhin muss man ja der wertschätzenden bürgermeisterlichen Rückmeldung gerecht werden… 😉
Das – dank Willy Jungers Initiative – erstmals beim Blumenschmuck-Abschluss gezeigte Theaterstück geriet zwar für manche ein bissle lang, sorgte aber so manche spontane Lacher und soliden Beifall. Jedenfalls bewies die fast volle Kulturhalle, dass die Verlegung auf einen Nachmittag eine gute Idee war!
Ausführlicher Text folgt …
(alle Bilder: Angela Hammer)
Obst für den neuen Steinlachtäler: Gut gelaufen
Die erste und einzige Obstannahme für den neuen Steinlachtäler Most lief super. Wer hätte das gedacht: am Vormittag noch Regen, und dann pünktlich nach dem Mittag wunderbares Wetter! Aber die tolle Laune war auch den vielen Helfern zu verdanken, und die Kooperation klappte ganz schnell und war wirklich sehr gut – herzlichen Dank dafür noch einmal.
Bürgermeister Steffen Heß, der zu Besuch kam, war ganz stolz auf unser Projekt – und auf die interkommunale Zusammenarbeit. Das gab es in der Form nämlich zum allerersten Mal! Und der Platz war so gut gewählt: Alle konnten von der Scheune aus ihren Heimatort sehen. Na ja, Belsen vielleicht nicht… das liegt halt ein bissle versteckt;-)
Hier ein Ausschnitt aus Daniel Schneiders Video dazu:
Wir wollten mit 7 Tonnen für ungefähr 5.000 Liter Most starten. Insgesamt wurde mit rund 24 Tonnen jedoch mehr als das Dreifache geliefert, bei den kurzen Wegen in erster Linie natürlich aus Gomaringen.
Hier Doris Jaissles Zahlen:
Äpfel
Dußlingen: 3.515 kg (davon Thomas Klett 1.268 kg)
Gomaringen: 16.097 kg (davon Gerhard Dürr aus Stockach 1.584 kg)
Nehren: 2.813 kg
Mössingen: 1.318 kg (dabei Marcus Hölz für die Grüngruppe des AiS Bodelshausen mit 872 kg*)
Belsen: 212 kg
Birnen
Gomaringen: 112 kg
Ja, mit den Birnen lief es nicht so toll. Aber Günter Letz hat das inzwischen geklärt: Häussermann tauscht einfach die entsprechende Menge Apfelsaft gegen Birnensaft aus dem Bestand der Firma. Damit ist das erforderlich Mischungsverhältnis Birnen : Äpfel = 1:3 gesichert.
*Interessant: Die Bodelshausener AiS (Arbeit in Selbsthilfe, angesiedelt beim Kastanienhof) wird ja den Betrieb des künftigen Streuobstcafés in der Pausa Mössingen übernehmen. Marcus Hölz, ihr Projektleiter, hat den gesamten Wert in Gutscheine getauscht und wird damit voraussichtlich auch den Most ins Café nehmen:-)
(Bilder: Angela Hammer)