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OGV stiftet Himmelsliege für Gomaringen

VON ANGELA HAMMER.

Einen tollen und ungehinderten Ausblick vom Schützenhaus über Gomaringen kann man jetzt auch im Liegen genießen. Der Ausschuss hatte die Idee des Vorstands einstimmig gebilligt, für den Platz die „Premium-Bank“ von der Bürgerstiftung zu erwerben und damit letztlich auch deren Wunsch zu erfüllen: genau dort hätte sie nämlich gern eine platziert. Vorstand Tobias Droste: „Die Liege wartete sozusagen auf ihren Wunschplatz“. Und der ist bewusst in der Sonne, sagt Günter Letz, gleichzeitig erster Vorstand des OGV und Mitglied der Bänklebauer bei der Bürgerstiftung. So kann sie nämlich das ganze Jahr über genutzt werden. „Eine Bank gehört in den Schatten, eine Liege in die Sonne!“

Günter Letz ist auch im Bänkle-Team

Fertiggestellt war sie schon im April 2018, erklärt Herbert Bader, „Kapo“ des fleißigen Handwerkerteams. Eigentlich sei sie für den Haldenplatz geplant gewesen, aber der Standort hier sei besser. Rund 100 Arbeitsstunden stecken in der Liege, 15 Stunden davon für Metallarbeiten, der Rest für’s Holz. „Wir hatten noch Reste von Eichen aus dem Gomaringer Wald und wollten möglichst viel in der Liege verarbeiten“. So erklären sich auch die tragenden Seitenwangen aus verleimten Vollholzteilen; auch wäre die Ausführung in Metall wie bei anderen Bänken zu teuer gewesen. Die besondere Form bedingte, dass jedes Teil einzeln bearbeitet werden musste. Besonders stolz ist die Gruppe auf den rückenschonenden Gegenschwung der Lehne.

Der Standort ist auch abgestimmt mit Dirk Walker, Vorstand des Schützenvereins. Weil dort regelmäßig Sonnwend gefeiert wird, kann die Bank abmontiert und beiseite geräumt werden. Die Füße sind allerdings fest in Beton im Boden eingegossen.

Bei der Einweihung am 23. Juli 2019 wurde auch ein kleiner „Contest“ durchgeführt: Gastgeschenk Champagner aus Arcis vs. „Steinlach-Schampus“, wie Bürgermeister Heß den Steinlachtäler Cidre zu nennen pflegt. Wer gewonnen hat? Geschmackssache…!

 

Bilder: Angela Hammer

Steinlachtäler ist ein Gewinner

VON ANGELA HAMMER.

Wenn laut Mössinger Oberbürgermeister der Steinlachtäler Most zum Schwäbischen Kulturgut gehört, der Stuttgarter Ministerialrat Martin Ries überzeugt ist: „Wir brauchen kein Red Bull und kein Iso-Getränk – wir haben Most“ und schließlich der Steinlachtäler beim 2. Schwäbischen „Moschd-Conteschd“ wieder in der Reihe der „Super-Moste“ auftaucht… dann haben wir in Gomaringen und Umgebung etwas richtig gemacht!

Steinlachtäler Most wieder bei den Gewinnern

Geburtsort des Steinlachtälers war, wenn man es ganz genau nimmt, Gomaringen. Von hier ging vor ein paar Jahren der Impuls in die Runde der umliegenden Gemeinden; die Obst- und Gartenbauvereine Nehren, Dußlingen, Mössingen, Belsen, Ofterdingen und Bodelshausen sowie das Mössinger Netzwerk Streuobst waren dabei. Schon im letzten Jahr schnitt der gemeinsame „Fruchtige“ Steinlachtäler bei mehreren Bewertungen sehr gut ab. Er wurde auch dieses Jahr wieder bei den Schwäbischen Mostmeisterschaften unter den so genannten Profimosten eingereicht – und kam auf Platz zwei, nach Stefan Holweger, Küferei und Kellerei aus Täbingen im Zollernalbkreis, und vor der Manufaktur Rainer Broch aus Wachendorf.

Steinlachtäler
Siegerehrung bei den Profimosten: (v.l.) Alexander Dehm, Egon Betz, Rainer Broch, Joachim Walter, Stefan Holweger, Streuobstprinzessin Saskia Fesenbeck, Marcus Hölz, Martin Ries, Hans Wener, Michael Bulander

 

„Gewinner“, stellte Landrat Joachim Walter am Abend des 16. Mai in der Nehrener Musikantenscheuer erfreut fest, „sind Sie alle hier“. Mehr als 25 Moste aus dem Vereinsgebiet – vom Landkreis Göppingen bis zum Zollernalbkreis – waren dabei. Denn alle trügen dazu bei, dass das Streuobstparadies weiterhin zum Genuss einladen kann. Der Most sei von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Vermarktung und damit den Erhalt dieser in Deutschland einzigartigen Kulturlandschaft.

 

Unterstützung aus Stuttgart

Martin Ries ist im Landwirtschaftsministerium Referatsleiter für Ökologischen Landbau. Er vertrat am Mittwochabend in Nehren seine Chefin, Ministerialdirektorin Grit Puchan und überbrachte Grüße von Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Man sei sich seitens der Landesregierung durchaus um die Verantwortung für den größten zusammenhängenden Streuobstbestand Baden-Württembergs bewusst: „Was können wir als Land für eine erfolgreiche Zukunft dieser Kulturlandschaft tun?“ Er verwies auf die Förderung der Pflegemaßnahmen, die Baumschnitt- und die Agrarumweltförderung sowie den Streuobstpreis des Landes Baden-Württemberg, der alle zwei Jahre ausgelobt wird. Gerade heute werden in Glems bei Metzingen die Jugendlichen ausgezeichnet, die letztes Jahr gewonnen hatten. Doch auch die Grenzen der Möglichkeiten müsse man ausloten. „Wir reden darüber“.

 

(Hier der Link zum SWR-Text-Beitrag)

Gute Qualität trotz schwierigem Obstjahr 2017

Trotz schwieriger Wetterverhältnisse im letzten Jahr zeigten viele Moste eine hohe Qualität. Bei den Hobbymostern (100 Prozent Kernobst) belegte Platz 1 Karl Kley (Münsingen), den 2. Platz Willi Schmalz (Wurmlingen) und Platz 3 August Rottmann (Bad Ditzenbach). In der Kategorie „Hobbymoster – Fruchtmischungen gewannen Hans-Martin Haag und Alfred Brodbeck (Jettingen) sowie Thomas Ruoß aus Münsingen.

Steinlachtäler geht weiter

Im Moment sieht es gut aus mit dem Fruchtbehang, auch wenn hier auf Gomaringer Markung schon wieder die Gespinstmotte unterwegs ist. Mitte Oktober wird, wenn alles klappt, wieder neuer Steinlachtäler produziert – mit ganz vielen Äpfeln und Birnen auch aus Gomaringen!

Steinlachtäler
Die Äpfel waren nur Deko – der Most ist echt

Fachwarte verjüngen den Buchbach

ANGELA HAMMER.

Alexander Walter und Martin Kuttler arbeiten sich hoch über ihren Köpfen durch dichtes Astgewirr und unüberschaubar viele Mistelnester, fast brachial scheint es. Er ist einer der letzten mistelbefallenen Bäume im Buchbach. Doch anders kommt man dem älteren Apfelbaum kaum mehr bei, erklärt Christian Wieland. Er ist im Vorstand der Tübinger Fachwartevereinigung, die am Freitag wieder in den Gomaringer Obstanlage gekommen war.

 

Der Baum nah am Waldrand hat klimatisch schwierigen Bedingungen getrotzt, wurde lange nicht gepflegt und muss weit mehr als 30 Prozent der Krone lassen. „Eigentlich ist der Kopf schon unten, und wir operieren am offenen Herzen“, meint Alexander Walter. „Schauen wir mal, wie er’s packt“. Es ist eine „Landsberger Renette“, eine alte Apfelsorte von 1850. Laut Wikipedia-Beschreibung stellt er „keine besonderen Ansprüche an den Boden und eignet sich insbesondere für kühle Lagen. Nasse und nährstoffarme Standorte begünstigen allerdings die Entstehung von Obstbaumkrebs“.

 

Günter Letz hat die Sorte herausgefunden. Der erste Vorstand des OGV Gomaringen hat in den letzten Monaten bereits 60 Obstbäume der Gemeinde geschnitten – allein. Die komplette Anlage im Buchbach, einschließlich der so genannten Jungbaumanlage, hat er kartiert und die Bäume genau mit Sorte zugeordnet. „Den könnt ihr gar nicht genug loben“, schmunzelt ein Fachwartkollege bewundernd.

 

Urlaub für die Streuobstpflege

Mit Letz arbeiten am Freitag 16 Fachwarte, dabei auch zwei Frauen, aus dem Landkreis Tübingen im Auftrag der Gemeinde. Die, die noch berufstätig sind, haben für die letzte Schnittaktion dieser Saison einen Urlaubstag geopfert. Wie Christian Wieland aus Tübingen: „Meinen Resturlaub habe ich mit Baumschneiden verbracht!“ Aber das sei schließlich seine Leidenschaft, erklärt der Elektromeister.  Sein Kiebinger Vorstandskollege Armin Raidt nutzt sie Mittagspause in der Grillhütte für ein dickes Lob: „So viele waren noch nie dabei“. Die Stimmung sei gut, das Wetter auch. Alfred Strasdeit aus Öschingen greift das Thema auf; er ist fasziniert von der Teamarbeit und der „phänomenalen Kameradschaft“.

Willy Junger ist da nicht ganz unschuldig dran: Mit Roten Würsten, prima „Opa-Hans-Weckle“ und jeder Menge Getränke sorgte er für’s Catering in der Grillhütte.

 

Buchbachanlage bald fertig

Bis am Nachmittag waren die geplanten und rotweißen Bädern ausgezeichneten 38 Bäume fertig geschnitten. 142 sind es im Buchbach insgesamt, ohne die Patenbäume und zuzüglich der Junganlage.

Beweidung statt aufräumen

Ein Aufruf von BARBARA ZEPPENFELD (ArcheSchäferei Bronnweiler).

 

Liebe ArcheFreunde,

am Samstag war ich auf dem AgroBioDiversitäts-Gipfel an der Uni Hohenheim. Wir kümmern uns seit vielen Jahren, trotzdem geht das Artensterben weiter. Letzte Woche ging der massive Verlust der Insekten durch die Presse.

Ich bitte daher ALLE

  • sich für mehr Beweidung statt Rasenmähen und Mulchen einzusetzen (da wird niemand geschreddert und der Kot/Dung ist extrem wertvolle Nahrung für Käfer, Insekten + Co).
  • Brennesseln und Disteln etc. auch mal stehen zu lassen für die Schmetterlinge
  • Alte Bäume und auch liegendes Totholz auf den Flächen lassen, da leben extrem viele Kleinlebewesen.

 

Dieses kleinen Tierchen sind Futtergrundlage für unsere Vögel – auch da ist es nicht zum Besten bestellt. Vielleicht haben Sie/ habt Ihr es selbst schon bemerkt. Wenn dann noch mit Pestiziden gepritzt wird, ist die ganze Nahrungskette betroffen (Glyphosat usw.). Die Natur braucht Kreisläufe – wenn diese permanent unterbrochen werden, bricht das System zusammen.

Generell ist das schwäbische Aufräumen für unsere kleinen Bewohner oft ein Todesurteil – was sollen sie fressen, wo sollen sie sich verstecken, wo überwintern. Generell ist regional einkaufen, naturnahe Betriebe und Biobetriebe zu unterstützen, eine sinnvolle Sache.

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Barbara Zeppenfeld lebt in Bronnweiler; ihre Waldschafe und Krainer Steinschafe sind oft auch auf Gomaringer Markung zu sehen. Die Umweltpädagogin ist unter anderem Herdbuchzüchterin und kann auf eine vielseitige Ausbildung verweisen (gelernte Gemüsegärtnerin, Erziehungswissenschaften, Umwelt + Bildung; Streuobstpädagogin). Die gebürtige Stuttgarterin hat zahlreiche Projekte angestoßen und ebenso viele Auszeichnungen erhalten.

ArcheSchäferei

ArcheSchäferei

Der Steinlachtäler ist da

ANGELA HAMMER.

Auch wenn sein gedanklicher Geburtsort eigentlich im Wiesaztal liegt, nämlich hier in Gomaringen – gefreut haben sich am Donnerstagabend über den Steinlachtäler alle seine Geburtshelfer miteinander! Sechs Vereine fungierten ohne Wenn und Aber als Gründungsmitglieder der „IG Steinlachtäler“, Gomaringen, Nehren, Dußlingen, Mössingen, Belsen und das Mössinger Netzwerk Streuobst. Ofterdingen kam etwas später hinzu und zu guter Letzt Bodelshausen – das gehöre, wenn zwar am Rande, aber doch auch dazu.

Präsentation im Gasthaus Bahnhof

Der  OGV Gomaringen hatte am 12. Januar zur Präsentation des Steinlachtälers ins Gasthaus Bahnhof eingeladen – den Ersten Landesbeamten Hans-Erich Messner als stellvertretenden Landrat und Kreisobstbauberater Joachim Löckelt für den Landkreis Tübingen, Bürgermeister Steffen Heß und seine Kollegen sowie die Vorstände der beteiligten Obst- und Gartenbauvereine. Günter Letz und Willy Junger vom OGV Gomaringen berichteten detailliert, wie der neue Most entstand – von den ersten Impulsen der Veranstaltung „Das Paradies brennt“ im November 2013 über „das Blubbern“ in den Köpfen Anfang 2016 bis zur Reife Mitte Dezember 2016 und den Verkaufsstart im Januar 2017.

Bevor es aber ans „Mostloben“ ging, bestand Messner erst einmal darauf, den neuen Steinlachtäler selbst zu probieren. „Sonst kann ich ja nichts dazu sagen!“ Und der Most in der schicken kleinen Flasche bestand am Donnerstagabend auch diesen Geschmackstest mit Bravour.

Steinlachtäler

Erster Landesbeamter Hans-Erich Messner zum neuen Steinlachtäler (Bild: Angela Hammer)

 

Eindrücke von der Präsentation des neuen Steinlachtälers im Gasthaus Bahnhof (Bildergalerie: Daniel Schneider)

Stille Revolution im Steinlachtal

Vergnügt ließ Messner seine eigenen Erinnerungen an das frühere Alltagsgetränk Revue passieren: Auch in seiner Heimatgemeinde zwischen Alb und Schwarzwald seien „Lebenslust und Genuss“ eher verdächtig erschienen. Und den Most hätte nur der Großvater getrunken; bei ihm und seinem Vater sei er langsam in der Versenkung verschwunden. Und dann hätte es lange nur noch „ein paar Spinner, die herumexperimentierten“ gegeben und die „alten Herren, die Most zum Vesper trinken“. Und jetzt sei der Apfelwein auf einmal wieder zu „einem wirklich neuen, tollen Getränk“ mit sehr gutem Geschmack und neuem Image aufgepeppt: „Moscht isch Lifeschtyle – Sie haben in einer friedlichen Revolution den Altherrenmost verwandelt!“

Steinlachtäler
Der Steinlachtäler Most wird in Gomaringen präsentiert; v.l.: Günter Letz, Gerold Maier (KOV), Hans-Erich Messner, Thomas Hölsch, Willy Junger, Joachim Löckelt  (Bild: Angela Hammer)

Steinlachtäler ist interkommunales Produkt

Das Vorwegprobieren hätte er sich allerdings sparen können, witzelte im Anschluss mindestens genauso gut aufgelegt Bürgermeister Steffen Heß: „Denn was man hier macht, hat Hand und Fuß!“ Und er hieß alle im Wiesaztal willkommen, „im Herzen des Streuobstparadieses“. Schließlich sei der Steinlachtäler ja hier entstanden. Die Gomaringer aber, so erzählte später Günter Letz, hätten „großzügig“ auf den Namen verzichtet. Die Wiesaz fließe ja auch in die Steinlach, und kein Mensch würde „Wiesaz- und Steinlachtäler“ aussprechen. Wichtig und gut sei – nach den Fruchtgummis – auf jeden Fall die neue Vermarktungsidee des interkommunalen Produkts, freute sich der Bürgermeister. Mit dem Landkreis Tübingen hat der Steinlachtäler bereits den Weg auf die CMT gefunden, und auch bei der Tübinger Familienmesse fdf wird er Anfang März dabei sein.

 

Neben Gomaringen sind die OGV Dußlingen, Nehren, Mössingen, Belsen, Ofterdingen und Bodelshausen sowie das Mössinger Netzwerk Streuobst beteiligt. Im Landkreis ist dieses gemeinsame Projekt der acht Vereine bisher einmalig, wie Joachim Löckelt bestätigt. Die Gomaringer kümmerten sich federführend um die Infrastruktur und konsequente PR-Arbeit und wie die anderen auch um Verkaufsstellen und Gastronomie in den Gemeinden. In den jeweiligen Mitteilungsblättern wird demnächst veröffentlicht, wo der Steinlachtäler erhältlich ist, einzeln oder in 10er-Kästen zu kaufen oder im Ausschank. Oder besser, die Steinlachtäler Zwillinge: der „Klassische“ mit dem grünen Deckel und mit dem roten der „Fruchtige“ (mit 15% Saftzugabe); beide durchgegoren und mit Kohlensäurezusatz.