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Schnitt-Freuden in Kiebingen

Neues aus dem KOV / von unserem Fachwart Jürgen Hirning:

Mit 30 Teilnehmenden voll ausgebucht war der schon traditionelle 3-Tages-Schnittkurs des Kreisobstbauverbandes Tübingen (KOV). Alle zwei Jahre wird dieser Einsteigerkurs für Obstbaumschnitt angeboten und erfreut sich regen Zuspruchs. Und so wurde Mitte Januar im neu geschaffenen CompetenzCentrum für Obst- und Garten (CCOG) in Kiebingen fleißig Theorie und Praxis gelehrt.

Das Schwerpunkt-Thema war der fachgerechte Schnitt von Apfel- und Birnbäumen (Hoch- und Halbstämme), wie man sie auf unseren heimischen Streuobstwiesen antrifft – und wie sie oft auch darbend stehen: Ungepflegt, mit viel zu viel Holz und wild in den Himmel wachsenden Gipfeln.

An den ersten zwei Vormittagen wurden Grundlagen, Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und Erneuerungsschnitt im Kiebinger
Gartentreff „Malus“ in der Theorie vermittelt. An den Nachmittagen und am Samstag fand dann der Praxisunterricht auf den Bäumen im Lehrgarten und in den angrenzenden Streuobstwiesen statt.

Toller Kurs unter fachkundiger Anleitung

Geleitet und organisiert wurde der Kurs vom Armin Raidt, vom Landesverband (LOGL) geprüfter Obstbaumpfleger und Ausschussmitglied des KOV. Unterstützt wurde er von Markus Halder, ebenso LOGL geprüfter Fachwart für Obst- und Garten. Der theoretische Unterricht wurde kundigst von Joachim Löckelt, Kreisobstbauberater im Landratsamt Tübingen, vermittelt.

Die wunderbare, gedeihliche Stimmung, die den ganzen Kurs prägte, war mit Händen zu greifen, als Vereins-Vize Jürgen Hirning zum Abschluss die Teilnahmebescheinigungen überreichte. „Es isch soo schee ond nett ond gesellig ao gwesa“, so war einhellig zu hören. Sehr unterschiedlich präsentierten sich im Gespräch die Beweggründe für den Kurs: Da war der Gärtnermeister, der seine Kenntnisse verbreitern wollte ebenso wie die Ehefrau, die die Ausreden ihres Mannes „satt“ hat und nun selber zu Schere und Säge greifen will. Höchst willkommen desgleichen viele junge Frauen und Männer, die das Familien-Erbe in den Streuobstwiesen erhalten und pflegen wollen. „Ich sehe hier zwei junge Burschen mit Migrationshintergrund. So muss das sein, dann geht es weiter mit unseren Streuobstwiesen“, freute sich Jürgen Hirning mit dem jungen Araber und Eritreer sowie allen Teilnehmenden zum guten Schluss.


In zwei Jahren ist wieder Schnittkurs; nächstes Jahr findet wieder die Fachwartausbildung statt.

 

 

 

Jahrestreffen der Kreis-OGV-Vorstände 16.03.2016

VON ANGELA HAMMER.

Immer unterwegs – den letzten Mittwochabend verbrachte das Vorstands-Duo im Schützenhaus in Dußlingen. Nicht nur zum Vergnügen, nein, sondern im großen Kreis seiner Kollegen und Kolleginnen der OGV-Vorstände im Landkreis Tübingen. Hier ein paar interessante Highlights von der Jahreshauptversammlung des KOV:
  
Gastgeber OGV Dußlingen stellte seine Historie, den verjüngten Vorstand und seine Arbeit vor: Vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit steckt viel Engagement. Die Dußlinger arbeiten schon seit Jahren mit dem Karl-von-Frisch-Gymnasium zusammen. Und seit kurzem sind die jungen Mitglieder ab 16 wahlberechtigt!
Dagmar Saur aus Nehren war die erste Streuobstpädagogin im Landkreis Tübingen; sie absolvierte ihre Ausbildung bereits 2014 im benachbarten Zollernalbkreis. Seit Jahren ist die engagierte Lehrerin der Kirschenfeldschule mit Schul- und Kindergartenkindern in Sachen Streuobst unterwegs. Die seien so was von lernbegierig, schwärmt die Pädagogin. Und selbst ihr hätte die Begeisterung und der Blick der Kinder immer wieder aufs Neue die Augen geöffnet. Die Kinder entwickelten eine ganz besondere Beziehung zu ihrer heimatlichen Umgebung – bis hin zum eigenen Apfelsaft. Zugegeben, die Ausbildung sei mit 75 Stunden, meist an den Wochenenden, ambitioniert. Und auch der Unterricht wolle gut vorbereitet sein. „Aber es lohnt sich wirklich“, brach sie eine Lanze für die neue Streuobstpädagogik unter den Fittichen des Vereins Streuobstparadies.
Der hat die Ausbildung zum Streuobstpädagogen von den Landkreisen Böblingen und Zollernalb übernommen und bietet sie nun zentral in den sechs Mitgliedslandkreisen an. In Tübingen ist das Projekt sogar PLENUM-gefördert. Die Ansprechpartner beim Landratsamt sind die Kreisobstbauberater Uschi Maurer und Joachim Löckelt. Die Schulen seien sehr interessiert, berichtete Uschi Maurer. Im Gebiet des Vereins Streuobstparadies nehmen am aktuellen Projekt 2015/2016 173 vierte Klassen teil, davon 31 im Landkreis Tübingen. Eine übrigens auch aus der Gomaringer Schloss-Schule! Die Nachfrage übertreffe alle Erwartungen, und selbstverständlich geht das Projekt 2016/2017 weiter. Das Ziel: „Streuobst langfristig in den Unterricht bringen“. Schön wär’s!:-)
 Im Landkreis Böblingen hat sich über die Jahre ein Netzwerk der Streuobstpädagogen entwickelt. Dass das hier auch wachsen wird, davon sind die Fachberater überzeugt. Die aktuell ausgebildeten Pädagogen bilden übrigens eine bunte Mischung.
Streuobstparadies
(Bild: Schwäbisches Streuobstparadies e.V.)
KOV-Schriftführer Jürgen Hirning und sein erster Vorstand, Gerold Maier, ließen das vergangene Jahr Revue passieren. Und sie verwiesen auf das neue Jahresprogramm 2016, mit der LOGL-Versammlung am 13.06. in Mühlacker oder dem Jahresausflug nach Siebenbürgen (eine umfangreiche Terminsammlung hier auf den Seiten des KOV).
Apropos Termine: Schon mal vormerken sollte man sich das 11. Mostseminar mit Verkostung und Prämierung am 15.04.2016 im Café Chamäleon in Mössingen! Veranstalter sind wie immer das Netzwerk Streuobst in Kooperation mit dem OGV Mössingen und dem Kulturcafé Chamäleon.
Vom Streuobstparadies e.V. gibt es übrigens wieder einen schönen „Terminkalender“ als Broschüre mit den ganzen Hanami-Terminen bis Juni (erhältlich auch beim Bürgerbüro).